Darum hatten sie gemeinsam ein Ziel: Aufbau einer Stadt und eines Turms mit einer Spitze bis zum Himmel, Sie verstanden einander, weil sie die gleiche Sprache hatten, und vereinten sich zu einer gemeinsamen Tat: einen Turm zu bauen der bis zum Himmel ragt. Aber ihre Einheit, die sie stark machte, machte sie größen-wahnsinnig.
Bibl. Text: Gen 11,1-9; u.Joh 7,37-39 Pfingstvigil C1 2016
Bei der Verleihung des Karlspreises, bei der Papst Franziskus über Europa sprach und von einem neuen Europa träumte, forderte er u.a. Integration und Dialog. Dialog ist nur möglich wenn zuerst die Integration erfolgt. Die Leute müssen zu-erst eine Sprache sprechen, erst dann ist Dialog möglich. Genau um das geht es in der Lesung vom Turmbau zu Babel: „Alle Menschen hatten die gleiche Spra-che und gebrauchten die gleichen Worte. Darum hatten sie gemeinsam ein Ziel: Aufbau einer Stadt und eines Turms mit einer Spitze bis zum Himmel, Sie ver-standen einander, weil sie die gleiche Sprache hatten, und vereinten sich zu einer gemeinsamen Tat: einen Turm zu bauen der bis zum Himmel ragt. Aber ihre Ein-heit, die sie stark machte, machte sie größenwahnsinnig. Sie machten Gott seinen ersten Platz streitig Und Gott stieg herab und verwirrte ihre Sprache, sodass die Menschen einander nicht mehr verstanden und sich in alle Windrichtungen zer-streuten. So begann jedes Volk seine eigene Sprache zu sprechen. Das wiederum wurde den Menschen zum Verhängnis: Jetzt verstanden sie sich nicht mehr, jetzt wurden ihnen andere Völker mit anderer Sprache fremd, jetzt drang Neid und Ei-fersucht in die Herzen der Menschen und löste Streit, Feindschaften und Kriege aus .Es werden hier zwei Modelle menschlichen Lebens dargestellt. Integration wo Menschen einander verstehen, dieselbe Sprache sprechen und miteinander Stadt und Turm bauen, und die Alternative, wo sich Menschen trennen, einander nicht mehr verstehen und jeder nur für sich selbst lebt. In der Zerstreuung denkt jeder individualistisch nur an sich selbst.
>So stellt das Evangelium dieses festlichen Tages uns eine Mitte vor, um die wir uns versammeln sollen: Jesus. Er stellte sich hin und rief. Wer Durst hat komme zu mir und trinke. wer an mich glaubt. Ich bin die Quelle aus der ihr schöpft für euer Leben. Ihr empfangt den Geist lebendigen Wassers, Jesus will also alle, die zerstreut leben, um sich sammeln, Dabei müssen wir bedenken an welchem Tag er dies gesagt hat: am 7.Tag des Laubhüttenfestes, an dem man eine Wasserprozes-sion hielt und dabei Wasser verschüttete als Dank für den Regen der zu einer gu-ten Ernte beigetragen hat. Jesus verweist die Menschen die an ihn glauben darauf dass sie in ihm die Quelle, die Wolke sehen sollen aus der lebendiges Wasser fließt, was nichts anderes ist als der hl. Geist. Dieser Geist vereint die Menschen aller Völker und Sprachen in dem einen Glauben seines Evangeliums. Glaubende Men-schen sind nicht mehr in aller Welt zerstreut, sie sammeln sich um die Mitte, die ist Jesus Christus. Er hat, nach seiner Verherrlichung durch den Vater, den Geist Gottes in die Herzen der Jünger und aller die an ihn glauben gesandt. Es ist der Geist der Liebe. Die Sprache der Liebe verstehen alle. Wenn eine Mutter ihr Kind liebt, versteht das ihr Kind und lacht, ohne dass es etwas dazu sagen kann. Wenn jemand gütig und hilfsbereit ist wenn jemand dem anderen Zeit schenkt, oder ihn eines Stückes Weges begleitet, dann verseht das jeder. Ja Liebe ist die Sprache, die jeder versteht, Liebe führt zusammen, Liebe schafft Gemeinschaft, in der sich alle verstehen. Um diesen Geist geht es, wenn Jesus spricht, sie sollen alle zu ihm kommen die an ihn glauben.
Wie dieser hl. Geist in Menschen wirkt das predigte Jesus selbst in der
Synagoge von Nazareth: Der Geist ruht auf mir denn er hat mich gesandt
den Armen eine gute Nachricht zu bringen, den Gefangenen die Entlassung,
den Blinden das Augenlicht und denUnterdrückten die Freiheit und das Gna-denjahr des Herrn auszurufen. Im lateinischen Text heisst es; Sanare contritos corde: heilen die im Herzen bedrückt sind. Es erinnert mich an das Wort des Papstes: .Die Kirche muss ein Feldlazarett, nicht ein Krankenhaus sein, denn ein Feldlazarett ist beweglich, es kann immer wieder schnell nahe der Frontlinie aufge-baut werden und Verwundete aufnehmen. Ja, das kann nur der Geist bewirken, ein offenes Auge zu haben, wo Blinde und im Herzen Bedrückte, wo Gestrauchelte, verwundet sind und auf Hilfe warten.
Wie sehr bedarf die ganze Welt solcher Menschen die andere verstehen die nicht Abgrenzung und Abschottung sondern den Dialog suchen, und gemeinsam den Weg gehen. Und das kann nur der Geist bewirken der auch auf Christus ruhte, Dann können wir als Gesandte zu den Menschen gehen.
P. Benedikt Laib SDS