Seit 28 Jahren beten rund drei Dutzend Männer und Frauen in Südtirol Tag für Tag um geistliche Berufungen.
Das 28. Treffen des ersten und ältesten Gebetsnetzes der Diözese Bozen-Brixen fand in diesem Jahr am vergangenen Samstag aus aktuellem Anlass im Kloster „Mater Salvatoris“ in Meran/Obermais statt. 2018 begehen nämlich die Salvatorianerinnen und Salvatorianer in Meran weltweit den 100. Gedenktag des Todes ihres Gründers, P. Franziskus Maria vom Kreuze Jordan.
Das Motto, das Papst Franziskus für den diesjährigen vierten Sonntag nach Ostern, dem Weltgebetstag für geistliche Berufungen ausgegeben hat, nämlich: „Hören – erkennen - leben“ könnte gewissermaßen aus dem Geistlichen Tagebuch dieses großen Beters, Arbeiters im Weinberg Gottes und Sozialreformers aus Gurtweil im Schwarzwald stammen und ist von frappierender Aktualität. Das Hören heute geht im lauten Getümmel unter, in jeder Hinsicht. Für das Erkennen fehlt die Zeit. Und das Leben fordert den Tribut des Mehr-Höher-Schneller.
Die rund zwei Dutzend betenden Frauen (sic: Frauen) aus allen Teilen des Landes ließen sich am vergangenen Wochenende mehr denn je auf diese Botschaft P. Jordans ein, die Sr. Maria Theresia Rainer, Salvatorianerin und profunde Kennerin ihres Ordensgründers: bedingungsloses Gottvertrauen wider alle Unbilden der Zeit. Kirche als Institution hat Charismen in der brüchig gewordenen Südtiroler Gesellschaftsstruktur zu erfüllen und ist gefordert zu hören, zu erkennen und zu bezeugen „mit den Mitteln, die die Liebe Gottes eingibt“, wie Ordensgründer P. Jordan immer wieder betonte.
Sr. Monika Mair, Salvatorianerin und gebürtige Kortscherin, die das Erbe des Gründers des Gebetsnetzes, des Priesters Leo Tappeiner, nach dessen plötzlichen Tod übernommen hat, ermunterte die anwesenden Frauen und Beterinnnen des Gebetsnetzes, im Sinne von P. Jordan, ihre Berufung als Laien als Apostelinnen der Zuversicht und als Zeuginnen gelebten Gottvertrauens zu hören, zu erkennen und im Alltag in ihren Familien und in ihrem Umfeld zu leben.
Gloria Auer